Netphener Modellprojekt LOKAL-digital – Smartes Wissensmanagement für Wohnen, Pflege und Gesundheit – informiert mit Workshop

Einrichtungen der Pflege, der Betreuung, der Bau- und der Wohnungswirtschaft sowie ein Kreditinstitut aus der Region waren vertreten, um sich am 15. Februar in der Georg-Heimann-Halle in Netphen über das Projekt „LOKAL-digital – Smartes Wissensmanagement für Wohnen, Pflege und Gesundheit“ informieren zu lassen. Bedingt durch die Corona-Auflagen konnten nur ca. 25 Personen in Präsenz teilnehmen, weitere Interessierte sind aber ebenfalls zur Unterstützung und Mitwirkung eingeladen und werden nach und nach einbezogen.

Der Titel des Projekts zeigt worum es geht, denn neben den Mitarbeiterinnen der Senioren- und Pflegeberatungsstellen und dem Personal von Pflegeeinrichtungen soll die Datenbank zusätzliche Unterstützung bieten; auch Bauhandwerker oder Unternehmen der Wohnungswirtschaft sollen sie einsetzen können, um ihren Zielgruppen noch besseren Service zu bieten. Wichtigste und größte Zielgruppe sind aber Menschen, die pflege-, beratungs- und betreuungsbedürftig sind sowie deren Angehörige. Es ist ja bekannt, dass man oft nur dann eine gute Antwort bekommt, wenn schon die Frage gut war, wenn man wusste, wonach man fragen soll. Bei der geplanten Wissensdatenbank bekommt man durch die Kombination von Merkmalen und Stichworten, Vorgaben, Fragen- und Freitextsuche zu jedem Zeitpunkt und auch von zu Hause aus automatisch Informationen zusammengestellt, die den Bedarf und die Angebote optimal kombinieren – ein „smartes, lernendes Wissensmanagement“ also.

Bürgermeister Paul Wagener begrüßte die Teilnehmenden persönlich in einem Grußwort und Kristin Kayser, Leiterin des Seniorenbüros der Stadt Netphen moderierte durch den Abend.

Im ersten Teil der Veranstaltung standen die Informationen über das Ziel und die Organisation des Projekts im Vordergrund, das von einem Team der Stadt Netphen geleitet wird und das bis Ende 2023 durch die Initiative „Heimat 2.0“ im Förderprogramm „Region gestalten“ vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert wird. Johannes Zenkert vom Institut für wissensbasierte Systeme und Wissensmanagement der Uni Siegen erläuterte die Begriffe „Wissensmanagement“, „Datenbank“ und „Plattform“. Er stellte den ersten Entwurf mit seinen Funktionen vor und beschrieb den Nutzen, den die Datenbank für die verschiedenen Anwendungsfälle und Nutzergruppen bieten soll.

In dem von der externen Beraterin Christine Becker (Salutoconsult) moderierten Workshop wurden dann in lebhafter, aber konstruktiver Diskussion Fragen und Bedenken, aber auch hilfreiche Hinweise aus dem Publikum aufgegriffen. Das Interesse an dem Vorhaben war spürbar, vielleicht gerade wegen der interessanten Zusammensetzung der Teilnehmer. Der DRK Kreisverband Siegen-Wittgenstein z.B. überlegt gerade die Einrichtung einer eigenen Seniorenberatungsstelle und freut sich über das Angebot zur Zusammenarbeit. Auch der Malteser Hilfsdienst für Südwestfalen freut sich auf eine fruchtbare Kooperation. Von den Vertretern des Baugewerbes kam der Hinweis, dass auch kleinere Handwerksunternehmen sowie Architekten und Planer der Region einbezogen werden sollten. Und zu Recht hat der Leiter des kirchlichen Pflegedienstes darauf hingewiesen, dass früher oder später auch die Ärzteschaft benötigt wird, um das Projekt zum Erfolg zu führen. All diese Hinweise werden in der weiteren Projektarbeit aufgegriffen. Auch Seniorenvertretungen, Vereine, Ehrenamt- und Selbsthilfegruppen werden zum Testen der Vorab-Versionen der Datenbank eingeladen.